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Über Nora Kircher

Im Mittelpunkt steht für sie immer der Mensch

Nora Kircher

betrachtet von Bertram Wallrath

Ihre Mutter war die wohl berühmteste Bildteppichweberin Deutschlands und ihr Vater Inhaber der bekannten Webrahmenfirma Walter Kircher in Marburg. Ihr Großvater war der anthroposophische Märchenerzähler Rudolf Geiger. Von der Mutter hat Nora Kircher die kreative Phantasie geerbt und vom Vater das handwerkliche Geschick und das soziale Verantwortungsbewusstsein. Für ihn, den mittelständischen Unternehmer, galt immer der Grundsatz: "Wenn es meinen Mitarbeitern gut geht, geht es auch meiner Firma gut!"

Nora Kircher wurde 1956 in Marburg geboren. Mit siebzehn Jahren ging sie für ein Jahr in die USA und lebte und arbeitete auf einer Pferderanch in Colorado. Nebenbei gab sie kostenlose Webkurse und Deutschunterricht für junge, ehemalige Strafgefangene - ein Resozialisierungsprogramm des Bundesstaates Colorado. Als sie zurückkam, machte sie eine Fotografenlehre bei einem Modefotografen in Frankfurt. Ihr Wunschberuf Krankengymnastin war leider auf Grund ihrer gesundheitlichen Situation nicht realisierbar. Nach der Lehre folgten Berufsstationen in Hannover und Hamburg und 1982 die Meisterprüfung auf der Bundesfachschule für Fotografie. 1984 gründete die junge Fotografenmeisterin ihr eigenes Fotostudio in Nörten-Hardenberg. 1991 verkaufte sie das Fotostudio und arbeitete von da an als freie Fotografin. Ausstellungen im In- und Ausland und diverse Fotobildbände – alles unter dem Motto „Menschen wie wir“ - folgten. Jürgen Theis, Direktor i. R. der Bundesfachschule für Fotografie, formulierte das bei der Eröffnung der Fotoausstellung „Alltagsleben in Peking (1988 und 1998)“ 1990 so: “Auf meine Frage, ob sie nur arme Leute fotografiert habe, sagte sie mir, dass es dort offensichtlich keine Armut – aber auch keinen Reichtum gäbe. Sie habe versucht die Menschen in ihrem Umfeld so einzufangen, wie sie ihre begegnet seien. Das sei aber kein Voyeurismus – im Gegenteil – die Fotografin war immer bemüht, nicht die Menschenwürde dieser Leute zu verletzen. Ich finde, dass ihr das bestens gelungen ist. Es gibt keine peinlichen Bilder in dieser Ausstellung – es gibt keine entwürdigenden oder gar demütigenden Aufnahmen. Was wir sehen ist eine andere Welt – aufregend und fremdartig ..... Eine Portraitfotografin zog aus, um ein Stück ferne Welt zu erleben – sie hat uns Bilder von bestechender Intensität aus dieser Welt zum Sehen, Kennenlernen und Beurteilen hierher gebracht. Keine künstliche, heile Welt, sondern den nüchternen Alltag der chinesischen Hauptstadt Peking. Dafür gebührt ihr Lob, Anerkennung und Dankbarkeit.“

Neben ihrer Tätigkeit als Fotografin hatte sie begonnen schriftstellerisch tätig zu werden. Sie hatte bereits mehrere Anthologien veröffentlicht, als sie den Wiesbadener Verleger Dr. Werner Jopp kennen lernte. Der fand ihre Idee, einen „Patienten-Ratgeber“ für Zöliakie/Sprue-Betroffene zu publizieren ausgezeichnet und veröffentlichte 1993 ihren ersten Ratgeber „Milchfrei leben – glutenfrei leben“ und damit das erste Buch zum Thema überhaupt. Als selbst Betroffene (Nora Kircher hatte, wie viele andere Betroffene, einen langen Leidensweg mit vielen Fehldiagnosen hinter sich) fand sie offensichtlich den richtigen Ton und so ist dieser Titel bis heute das meistverkaufte Buch zu diesem Thema (inzwischen mit weit über 60 Tsd. verkauften Exemplare, in der 23. Auflage!). Außerdem half sie anderen Betroffenen durch Mitarbeit in der DZG (Deutsche Zöliakie-Gesellschaft), organisierte Auslandreisen für Betroffene und hielt Seminare ab.  Rasch folgten weitere Patientenratgeber zu Themen wie: “Milchallergie“/„Laktoseintoleranz“/ „Histaminintoleranz“ usw. Inzwischen sind viele weitere Titel erschienen und jedes so erfolgreich wie die anderen.
Als Dr. Jopp, mit dem sie viele Jahre vertrauensvoll zusammengearbeitet hatte, aus Altersgründen seinen Verlag an einen ausländischen Verleger verkaufte, wurde die Zusammenarbeit zusehends schwieriger und unerfreulicher. Letztendlich führte das zur Trennung von ihrem "alten" (neuen) Verlag. Inzwischen veröffentlicht Nora Kircher, in sehr guter Zusammenarbeit, ihre Bücher beim
Haedecke-Verlag.

Parallel zu dieser schriftstellerischen Tätigkeit entschied sie sich Januar 1997, Alter von 40 Jahren, noch einmal eine neue Ausbildung zu beginnen – und zwar zur Heilpraktikerin. Damit war sie fast wieder bei ihrem ursprünglichen Berufswunsch angelangt. Nach sehr erfolgreichem Abschluss der Ausbildung, gründete sie im Frühjahr 2000 in Wesertal/Lippoldsberg (früher: Wahlsburg/Lippoldsberg) an der Oberweser ihre „Naturheilpraxis Alte Schmiede“. Und da für sie – die Schriftstellerin und Fotografin – immer noch der Mensch im Mittelpunkt steht, war diese Praxis von Anfang an sehr erfolgreich.

Ihre Erfahrung und ihr praktisches naturheilkundliches Wissen, gibt sie aber nicht nur in Büchern, sondern auch in vielen Vorträgen, Seminaren und bei ihrer zusätzlichen Tätigkeit als Dozentin in den Paracelsus-Schulen weiter. Im Jahre 2009 hat sie, zusammen mit ihrem Ehemann Timur B. Kircher (2020 †), in Wesertal/Gieselwerder das "Weberei-Museum Kircher – Haus für Handweberei und Textilgeschichte“ eröffnen. Sie ist die ehrenamtliche Leiterin und Kuratorin des Museums. Viele Ehrenamtliche stehen ihr zur Seite.

Ein Video einer "Hessenschau" mit Nora Kircher finden Sie hier

und das Rezept dazu hier